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Freitag, 31. Oktober 2014

Vulkanus Messerschärfer

Mein Vater hasste stumpfe Messer. Nun, Hass ist zu viel gesagt, er verachtete sie und wie es seine Art war, auch ein wenig deren Besitzer. Wozu ist ein Werkzeug gut, das nicht das tut, was es soll?

Ich kann mich dieser Sicht der Dinge nicht erwehren. Die geneigte (Achtung! Böses Schimpfwort!) Hausfrau, die nicht gerne kocht sondern weil sie die Baggage satt bekommen muss, hat nie scharfe Messer und vernünftige Pfannen. 
Raff ich nicht. Meine Schwester hat Pfannen mit einer Bodendicke (Bodendünne?) von zwei Blatt Papier. Kein Witz. Die Dinger sind konvex wie Woks nach einem Mal erhitzen und sie wundert sich warum in der Mitte alles verbrennt und an den Seiten... Nix zu machen. Mit Engelszungen habe ich auf sie eingeredet, Hauptsache Teflon (brrrrrr) und leicht. "Marc, wie bekommst Du den Fisch denn immer so gut hin?" "Sonya, geh im Bett".

Ganz gleich in welchen Haushalt ich komme um dort zu kochen, wenn der Mann sich nicht für die Küche interessiert, ist das Werkzeug ein Trauerspiel. Wenn ich doch kochen muss, warum mache ich mir das Leben nicht ein wenig einfacher durch gute Ausstattung? 
Am besten war folgendes Set:
- Geld is da
- drei Kinder
- Eltern essen beide gerne gut
- Mutter (starke, tolle Frau) ist die designierte Köchin
- Mutter hat Rheuma mit starken Schmerzen, auch und besonders beim schneiden
- Mutter hat nicht EIN Messer das schneidet

Manchmal halte ich mich ja zurück (doch! Im Ernst!), aber hier konnte ich nicht an mich halten. Es folgten Messerschärfsessions und das Überreden zu guten Pfannen. Irgendwann hat sie sich dann den Vulkanus Messerschärfer gekauft, der beste Kompromiss wenn man keine Schärfkurse machen möchte.





















Seit ca. 15 Jahren koche ich gerne und habe, Kerl der ich bin, Spaß an Messern. Guten Messern, mit Seele (kein WMF oder Zwilling o. ä.), die scheissescharf sind. Zum Beispiel sowas:





















Begonnen hat es mit WMF-Messern und dem Schleifer von Fiskars, den es bei IKEA gibt, es folgten viele weitere Versuche. Spart es euch. Entweder ihr lernt es mit dem Schleifstab, der nur gut zum Abziehen ist (also wenn das Messer einen guten Grundschliff hat), ihr kauft euch einen Belgischen Brocken oder einen anderen Schleifstein (Zen. So totally Zen.) oder ihr seid ehrlich zu euch selbst und holt euch den Vulkanus.

Guter Kompromiss, wie gesagt, Puristen werden mich verfluchen, aber scharfe Messer in Ehren, ich habe tatsächlich ein Leben. Hier mehr zum Thema Schleifen als Lebensziel.

Für das gute Gefühl habe ich mir irgendwann einmal einen Streichriemen aus Canvas zugelegt, wenn ich gerade in jetzt-aber-Laune bin. Dient dem feineren Entgraten.



Kaufen kann man das Teil bei Amazon. Meiner ist die Edelstahl-Version, doch auch die Kunststoff-Version wird ihren Dienst tun. Übrigens: nach Jahren des Einsatzes musste ich noch nie die Schärfbacken (heisst das so?) tauschen.





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